Wenn ganz alltägliche Bewegungen, die die Arme über die Schulter führen, zu heftigen Schmerzen führen, ist das ein starker Hinweis auf ein Impingement-Syndrom. Es wird hervorgerufen durch die Schwellung des Schleimbeutels in einem verengten Schultergelenk, das dem Oberarmkopf – ohnehin mit nur ca. 5 mm Platz – wenig Raum für Veränderungen lässt.
Nicht nur für die Wiederherstellung der Nachtruhe (wenn man auf einer Seite nicht mehr schlafen kann, ist das eine starke Einschränkung der Schlafqualität) ist eine Behandlung notwendig: Wer das Impingement-Syndrom hinnimmt, riskiert eine Einsteifung der Schulter („FrozenShoulder“ = „eingefrorene Schulter“). Ursache kann auch eine verschleppte Schleimbeutelentzündung des Schultergelenks sein. Dieser hat im gesunden Zustand die Aufgabe, Bewegungen von Muskeln oder Sehnen an wichtigen Gelenkpunkten zu „schmieren“. Bei Überbelastung kann sich dieser unter der Schulterhöhle befindliche Schleimbeutel entzünden und verursacht dann starke Schmerzen – die manchmal von allein bei Ruhigstellung und Kühlung wieder verschwinden.
Von der „FrozenShoulder“ zu unterscheiden ist die sogenannte Kalkschulter, die aufgrund von Kalkablagerungen im äußeren Schulterdach entsteht – letztlich auch eine schmerzhafte und die Beweglichkeit einschränkende Reaktion auf chronische und lang anhaltende Reizungen bzw. Entzündungen.
Wie alle Gelenke ist auch das Schultereckgelenk durch Über-, Fehlbelastung oder Verschleiß nicht vor Schäden sicher. Da das Schultergelenk – wie auch etwa das Knie – ein „High-End-Gelenk“ ist, das millimetergenau in seiner Gelenkschale rotiert, ist es auch besonders für Störungen anfällig. Knorpelreste im Gelenkkopf oder knöcherne Veränderungen machen sich durch einen anschwellenden Schmerz bemerkbar(Schultereckgelenks-Arthrose oder ACG-Arthrose).
Wie alle Arthrosen ist auch die Schultergelenksarthrose meist eine Erscheinung im fortgeschrittenen Alter, die jedoch nicht – wie andere Alterserscheinungen – „hingenommen“ werden sollte. Im Gegenteil: Arthrosen sind zwingend behandlungsbedürftig und relativ gut therapierbar.
Schulterluxation
Die positive Seite der enormen Beweglichkeit und Drehgenauigkeit des Schultergelenks hat auch einen negativen Aspekt: Verletzungen des Gelenks sind schmerzhaft, schränken die Mobilität stark ein und müssen sorgsam therapiert werden. Zu den häufigen Unfallverletzungen gehört die sehr schmerzhafte Luxation der Schulter, das „Auskugeln“ des Oberarmkopfes aus der relativ kleinen Gelenkpfanne, die durch Bänder, Sehnen und Muskeln ihre Stabilität und Funktionalität herstellt.
Springt der Oberarmkopf aus der Pfanne, durch einen Sturz oder eine Verrenkung, werden fast immer auch die knöcherne Pfanne und die umgebenden Bänder und Muskeln verletzt.