Knie

Größtes Gelenk des Menschen. Durch seine Strukturen anfällig gegen Verschleiß

Die Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) bezeichnet alle degenerativen Erkrankungen des Kniegelenkes, also Krankheiten, die mit der zunehmenden Zerstörung des Gelenkknorpels einhergehen. Dieser Knorpel (eigentlich ist es eine Knorpelschicht) erfüllt eine wichtige Funktion bei der Abpufferung von Krafteinwirkung auf die Kontaktflächen der Gelenkknochen. Kommt es zum Abrieb dieser Knorpelschicht (durch Alterung, Unfälle, Fehlbelastungen, Fehlstelllungen oder Bänderschäden) gibt es keine Puffer mehr und die Knochen reiben direkt aufeinander – ein schmerzhafter Prozess.

Die Schmerzen können dabei sehr unterschiedlich sein: Bei dem einen werden sie bei Belastung spürbar, bei den anderen ist es eher ein Anlaufschmerz. Oder die Beschwerden verlaufen wellenförmig: Manchmal schmerzt gar nichts, dann wieder Phasen mit starken Beschwerden.

Bei der Kniescheibenarthrose (meist bemerkt durch Schmerzen beim Treppen-Steigen oder durch knirschende Geräusche) handelt es sich um eine Degeneration der Kniescheibe, die fast immer durch große Sportbelastung (Ski, Gewichte-Heben) oder durch kniende Berufsstellungen (z.B. bei Putzkräften oder Gärtnern) hervorgerufen wird. Bei Kindern und Jugendlichen sind diese Schmerzen jedoch meist mit den Wachstumsprozessen verbunden, müssen aber auch hier kontrolliert werden, damit eine echte Arthrose ausgeschlossen werden kann.

Viele Patienten führt der Meniskusschaden in unsere Praxis. Der Meniskus (man unterscheidet den häufig betroffenen inneren und den äußeren Meniskus) ist ein Knorpelgewebe, das eine Art Dämmschicht zwischen den Ober- und Unterschenkelknochen legt. Auch der Meniskus verschleißt unter Belastung – je größer oder falscher die Belastung, desto größer der Verschleiß. Darum leiden besonders Sportler unter Meniskusschäden. Ist die Belastung zu groß reißt der Meniskus. Da er aber selbst keine Nerven hast, erhält der Körper kein Schmerzsignal, der Riss selbst tut nicht weh, aber das Knie reagiert mit Schwellung. Da das Knorpelgewebe nicht durchblutet ist, kann ein Meniskus nicht selbstheilend wieder zusammen wachsen – der Riss dehnt sich aus.

Beim Sport kann sich das Knie verdrehen, wenn es gleichzeitig gebeugt und gedreht wird. Das hintere und das vordere Kreuzband des Knies werden dabei so stark überdehnt, dass sie reißen können. Ein schmerzhafter Bluterguss, wackeliges Knie und Belastungsprobleme (die Kreuzbänder haben eine wichtige Funktion für die Stabilisierung des Knies) werden sofort bemerkt.

Der Kreuzbandriss ist eine typische Verletzung des Sports, (Fußball, Handball, Ski), kann aber auch im Alltag durch einen Unfall mit Verdrehen des Kniegelenkes vorkommen. Die Therapie muss individuell mit dem Patienten abgestimmt werden und richtet sich nach Alter, Aktivität und sportlichen Ansprüchen.